Mehr Raum für den bedrohten Hochmoor-Gelbling

Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitteilt, wird derzeit der dichte Waldrand am Elzhofmoor im Naturschutzgebiet Elzhof in Schönwald (Schwarzwald-Baar-Kreis) leicht aufgelichtet. Aktuell sind Mitarbeiter aus dem Forstbezirk mit ihren Geräten vor Ort, um vorsichtig Stamm für Stamm aus dem Moorbereich zu bergen. 

Die Maßnahme dient dem Artenschutz und der Biodiversität. Insbesondere soll der Lebensraum eines vom Aussterben bedrohten Schmetterlings, dem Hochmoor-Gelbling, verbessert werden. Claudia Leitz aus dem Referat Naturschutz- und Landschaftspflege: „Die auffälligen gelben oder gelbweißen Falter sieht man bereits aus weiter Entfernung, wenn diese im Juni und Juli über die Moore flattern.“ Die Raupen des Hochmoor-Gelblings ernähren sich ausschließlich von der Rauschbeere – einem Zwergstrauch ähnlich der Heidelbeere. Damit sich die Raupen entwickeln können, müssen die Sträucher in besonnter Lage stehen. Andererseits schützt die Beschattung durch Bäume sensible Torfmoose, die wesentlich für die Moorbildung sind. Gemeinsam mit dem Forstbezirk Hochschwarzwald unter Koordination von Johannes von Stemm haben die Expertinnen und Experten aus dem RP deswegen ein spezifisches Pflegekonzept entwickelt, das möglichst wenige Gehölze entfernt und den Lebensraum der seltenen Schmetterlingsarten verbessert.

„Es ist schwierig, Gehölze aus dem Moor zu entnehmen, ohne den sensiblen, weichen Boden zu schädigen. Mithilfe eines sogenannten Gebirgsharvesters und eines Seilkrans können die entfernten Gehölze geborgen werden, ohne das Moor zu schädigen“, erklärt Claudia Leitz aus dem RP.

Moore wie das Elzhofmoor sind Lebensraum für wenige, aber zumeist stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten, die mit den extremen Lebensbedingungen von dauerhafter Nässe und Nährstoffarmut zurechtkommen. Speziell die Moore im Mittleren Schwarzwald sind über Baden-Württemberg hinaus bedeutsam für den Schutz von Schmetterlingsarten, die nur in kühl-feuchten Lagen vorkommen Dazu zählen neben dem Hochmoor-Gelbling zum Beispiel das Große Wiesenvögelchen und der Hochmoor-Perlmutterfalter.