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Umwelt, Naturschutz und Hochwasserschutz

Zehn neue Fledermausstelen im Regierungsbezirk Freiburg

Innovatives Projekt stärkt lokale Fledermauspopulationen

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Erstmals werden im Regierungsbezirk Freiburg zehn spezielle Fledermausstelen errichtet, um die Lebensbedingungen heimischer Fledermausarten nachhaltig zu verbessern (Kreis Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Ortenaukreis). Ziel des Pilotprojekts ist es, Quartiere und Nahrungshabitate für die Fledermäuse räumlich näher zusammenzuführen, um so die lokalen Populationen zu stärken. 

Optimale Standorte in hochwertigen Landschaftsräumen

Nicht immer liegen geeignete Nahrungshabitate in unmittelbarer Nähe zu den Quartieren gebäude- und baumbewohnender Fledermausarten. Die neu entwickelten Fledermausstelen können flexibel in der Landschaft platziert werden und ermöglichen so eine gezielte Verbesserung des Quartierangebots in guten Jagdhabitaten von Fledermäusen. 

„Wir haben vornehmlich Naturschutzgebiete gewählt, die bereits eine hohe Qualität als Nahrungshabitat aufweisen. Der Fokus lag hierbei auf beweideten Gebieten, feuchten Wiesen, blütenreichen Wiesen mit Obstbäumen und Waldrändern“, erklärt Biologin Vera Leinert aus dem Regierungspräsidiums Freiburg (RP), die gemeinsam mit Paulina Schmidt von der Unteren Naturschutzbehörde des Schwarzwald-Baar-Kreises die Standortwahl begleitet hat.

Beauftragt wurden die Stelen durch das RP. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 60.000 Euro. Die Stelen werden aus Landesmitteln finanziert. Die Finanzierung der Stele in Freiburg übernimmt die Bernhard-Veil-Stiftung sowie die Landesnaturschutzverband-Stiftung.

Technisch ausgefeilte Quartiermöglichkeiten

Die Stelen decken alle vier Himmelsrichtungen ab, sind rund fünf Meter hoch und bieten durch verschiedene Materialien, Spaltenbreiten und Raumgrößen ein breites Spektrum an mikroklimatisch optimalen Bedingungen. Entwickelt und errichtet wurden die Stelen vom renommierten Fledermausexperten Christian Dietz.

Erfahrungen aus anderen Regionen stimmen optimistisch

„Wir erwarten mit der Zeit einen zunehmenden Besatz durch die Tiere. Die Fledermäuse müssen die neuen Quartiere zunächst entdecken – manche Arten sind dabei flexibler als andere“, erläutert Vera Leinert.
In anderen Regionen Baden-Württembergs wurden die von Christian Dietz entwickelten Stelen, die er anfangs nur für seinen eignen Garten gebaut hatte, bereits hervorragend angenommen: So konnten in einer Stele über 900 Mückenfledermäuse nachgewiesen werden. In weiteren Stelen bildeten sich Wochenstuben seltener Arten wie der Mopsfledermaus oder der Brandtfledermaus.

Monitoring und langfristige Etablierung

Im Regierungsbezirk Freiburg soll nun ebenfalls beobachtet werden, wie schnell und von welchen Arten die neuen Stelen angenommen werden – sei es zur Jungenaufzucht, zur Paarungszeit oder als Winterquartier. Das RP wird in den kommenden zwei Jahren ein Monitoring durchführen. Gleichzeitig werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der AG Fledermausschutz eingewiesen, um das Monitoring langfristig fortzuführen.

Die Stelen sind als dauerhafte Quartierangebote geplant und sollen langfristig an den ausgewählten Standorten erhalten bleiben, um die Entwicklung stabiler Fledermauspopulationen zu sichern.

Die zehn Standorte im Überblick

  1. Sulz am Neckar (Rottweil)
  2. Fischbach/Sickingen (Schwarzwald-Baar-Kreis)
  3. Naturschutzgebiet (NSG) Birken-Mittelmeß (Schwarzwald-Baar-Kreis)
  4. NSG Tannhörnle (Schwarzwald-Baar-Kreis)
  5. Eichbergsturz, Blumberger Pforte (Schwarzwald-Baar-Kreis)
  6. Jungviehweide Mundelfingen (Schwarzwald-Baar-Kreis)
  7. NSG Taubergießen (Ortenaukreis)
  8. NSG Talebuckl (Ortenaukreis)
  9. NSG Saure Matten (Ortenaukreis)
  10. UWC Freiburg Karthaus – Errichtung geplant für den 16. Dezember
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