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Geologie, Rohstoffe, Bergbau

Tiefe Geothermie am Oberrhein

Regierungspräsidium informiert Bürgermeister und Gemeinderäte

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Geothermieanlage in Baden-Württemberg

Mehr als 150 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Mitglieder von Gemeinderäten hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) am Montagabend in einer virtuellen Veranstaltung über die Potenziale, Chancen und Risiken der Tiefen Geothermie am Oberrhein informiert. Neben Regierungspräsident Carsten Gabbert nahm auch Umweltstaatssekretär Andre Baumann teil. 

Referenten des Landesforschungszentrums Geothermie, des Umweltministeriums Baden-Württemberg sowie der Landesbergdirektion am RP erläuterten die technischen und bergrechtlichen Aspekte der Technologie. Bei der Nutzung von Tiefer Geothermie wird aus einem Bohrloch aus rund 1000 bis 4000 Metern Tiefe heißes Wasser gewonnen, um Wärmenetze zu versorgen. Dank seiner besonders hohen Untergrundtemperaturen weist der Oberrheingraben ein großes Potenzial für die Nutzung dieser klimafreundlichen Wärmeversorgung auf. Gleichzeitig betonten die Referenten, dass der Schutz von Mensch und Umwelt im Rahmen der Genehmigung solcher Projekte höchste Priorität genießt. 

Regierungspräsident Carsten Gabbert betonte: „Eine sichere Nutzung der Tiefen Geothermie ist am Oberrhein möglich. Als landesweit zuständige Genehmigungsbehörde sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und haben die Risiken im Blick. Wir sollten die Möglichkeit dieser Technologie für eine importunabhängige, regionale und nachhaltige Wärmeversorgung am Oberrhein nutzen.“

„Mit Blick auf den Klimaschutz und die Unabhängigkeit von Energieimporten wollen wir die Wärmewende im Land umsetzen. Dafür sollten wir unsere Potenziale vollständig nutzen. Die Tiefengeothermie ist eine Chance für Baden-Württemberg und kann die Wärmewende entscheidend voranbringen. Dabei nehmen wir Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst. Deswegen setzen wir uns mit aller Kraft für Ombudsstellen auf Bundes- und Landesebene sowie für eine Nachweispflicht einer angemessenen Versicherung der Betreiber ein“, erklärte Staatssekretär Andre Baumann. 

Dass die Tiefe Geothermie eine große Chance für die örtliche Wärmeversorgung darstellen kann, verdeutlichte der Vortrag von Matthias Meier, Geschäftsführer der Erdwärme Riehen. In dem Vorort von Basel werden schon seit Jahrzehnten viele Häuser mit Wärme aus dem Boden versorgt. 

Zum Abschluss beantworteten die Referenten Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer, unter anderem zu möglichen Risiken der Tiefen Geothermie, Förderungen des Landes und dem Umgang mit Schäden. Rupert Thienel von der Landesbergdirektion des RP wies darauf hin, dass seine Behörde im Rahmen des aufwändigen Genehmigungsprozesses für Erdwärmebohrungen insbesondere die Sicherheitsaspekte intensiv prüfe und entsprechende Auflagen erteile. Hierdurch werde bereits ausgeschlossen, dass es zu Strukturschäden an Gebäuden komme könne. Darüber hinaus verlangt Baden-Württemberg von den Unternehmen den Abschluss einer Haftpflichtversicherung, mit der Schäden bis in den zweistelligen Millionenbereich abgesichert werden. Für die Abwicklung möglicher Schäden sollen sich Bürgerinnen und Bürger künftig zudem an eine vom Land gemeinsam mit den Unternehmen geplante Schiedsstelle wenden können.

Hintergrundinformation: Am Oberrhein zwischen Basel und Mannheim hat die Landesbergdirektion des RP derzeit 16 Berechtigungen zur Aufsuchung und Gewinnung von Tiefer Geothermie vergeben. Die Planungsstände in den einzelnen Feldern sind sehr unterschiedlich von der Auswertung bereits bestehender Daten bis zur konkreten Festlegung eines Bohrplatzes bei Hartheim durch die Badenova und einer bereits fertiggestellten Bohrung in Graben-Neudorf durch die Deutsche Erdwärme. Daneben ist in Bruchsal seit vielen Jahren ein Geothermiekraftwerk der EnBW in Betrieb.

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