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Regierungspräsident Gabbert besichtigt Bauarbeiten im Hochwasserrückhalteraum Breisach/Burkheim
Und öffnet Durchlass am Pumpwerk Blauwasser
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Regierungspräsident Carsten Gabbert hat sich am Donnerstag, 4. September, in der Nähe der Kläranlage Burkheim über die Bauarbeiten für den Hochwasserrückhalteraum Breisach/Burkheim informiert. Begleitet wurde er unter anderem von Bürgermeister Benjamin Bohn aus Vogtsburg i. K. und Carsten Müller, dem Ersten Beigeordneten der Stadt Breisach.
Ein Höhepunkt des Besuchs war die Umleitung der Blauwasser in ihr historisches - neu wiederhergestelltes Gewässerbett. Carsten Gabbert übernahm selbst den letzten Arbeitsschritt: Mit dem Bagger verschloss er unter fachkundiger Anleitung die momentane Blauwasserableitung auf kurzem Wege in den Rhein nach der Kläranlage Burkheim. Im Anschluss konnten der Regierungspräsident und die anwesenden Gäste gemeinsam den Durchlass am neu gebauten Pumpwerk Blauwasser öffnen. Die Blauwasser fließt damit nun wieder in ihrem alten Bett entlang des Sponeckwegs nach Norden in Richtung Rhein.
„Mit der Verlegung der Blauwasser und dem Neubau des Pumpwerks verbessert sich zukünftig auch der Hochwasserschutz für Burkheim, da bei Rheinhochwasser ein Rückstau über die Blauwasser in die Ortslage Burkheim verhindert werden kann,“, betonte Gabbert.
Fortschritt der Bauarbeiten für den Rückhalteraum
Der Hochwasserrückhalteraum Breisach/Burkheim ist ein wichtiger Bestandteil des Integrierten Rheinprogramms für den Hochwasserschutz am Oberrhein. Seit dem Spatenstich im Jahr 2021 sind die Bauarbeiten gut vorangekommen. Ein kleines Einlassbauwerk wurde gebaut, die Arbeiten an Furten und Durchlässen innerhalb des Rückhalteraumes sind abgeschlossen und auch die Schutzmaßnahmen vor ansteigendem Grundwasser beim späteren Betrieb des Rückhalteraumes sind weitestgehend fertiggestellt. Diese bestehen aus Grundwasserhaltungen in Burkheim und Breisach-Jägerhof sowie den Pumpwerken Schlösslematt, Messersgrün und Blauwasser mit angeschlossenen Gewässersystemen. Damit sind alle Voraussetzungen für den Schlutentest geschaffen, der in diesem Jahr noch beginnen wird.
Gabbert hob das gute Zusammenwirken beim Bau des Rückhalteraumes mit den betroffenen Städten Breisach und Vogstburg i. Kaiserstuhl sowie der Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl bervor: „Die vielen seit 2021 bereits umgesetzten Baumaßnahmen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes am Rhein stehen für das gute Miteinander. Dabei ist uns klar, dass damit auch Einschränkungen während der Bauzeit einhergehen. Mein Dank gilt hierfür allen Beteiligten.“
Verbesserter Hochwasserschutz für Burkheim
Bei hohen Abflüssen im Rhein kommt es derzeit zu Rückstau in die Blauwasser und damit zu erhöhten Grundwasserständen. Dies hat zuletzt beim Hochwasser im Juli 2021 in der Ortslage Burkheim zu hohen Grundwasserständen geführt. Der Rückhalteraum mit dem Pumpwerk Blauwasser wird diese Situation verbessern. Ein neu errichteter Damm zwischen dem Hochwasserdamm III und dem Sponneckweg verhindert künftig Rückstau in Richtung Ortslage Das Pumpwerk wird zur Regulierung der Wasserstände in der Blauwasser eingesetzt. Es verfügt über einen Durchlass, durch den die Blauwasser bei normalem Abfluss Richtung Rhein ungehindert fließen kann. Bei einem höheren Wasserstand, z.B. durch einen Rückstau des Rheins, wird der Durchlass geschlossen. Die vier Schneckenpumpen gehen daraufhin nacheinander in Betrieb, um das Wasser abzuleiten. So wird der Wasserspiegel in der Blauwasser auf einem sicheren Niveau gehalten und ein Rückstau bis in die Ortslage Burkheim zukünftig verhindert.
Ökologische Durchgängigkeit vom Rhein in die Blauwasser und den Rückhalteraum
Im Zuge des Baus der Burkheimer Kläranlage wurde die Blauwasser ursprünglich in ein technisches Ableitungssystem geführt. Das historische Bachbett verwilderte über die Jahre. Mit dem Bau des Rückhalteraumes wird auch die ökologische Durchgängigkeit vom Rhein in die Blauwasser geschaffen. Das alte Blauwasserbett wurde nun renaturiert. Und auch der Auslaufbereich für den Rückhalteraum westlich der Burg Sponeck am Rheinufer wurde in den vergangenen Monaten neu gestaltet. Die Blauwasser kann hier über ein neues Bauwerk wieder in ihrem ursprünglichen Bett unter dem Leinpfad hindurchfließen. Das Bauwerk wurde zusätzlich mit einer Fischaufstiegsanlage ausgestattet, so dass die Durchgängigkeit für Gewässerlebewesen zwischen dem Rhein und dem Rückhalteraum hergestellt wird. „Das ist nicht nur ein Gewinn für den Hochwasserschutz, sondern auch für die Natur. Fische und andere Wasserlebewesen können die Blauwasser nun wieder ungehindert durchwandern“, erläutert Harald Klumpp, der Leiter des für das Integrierte Rheinprogramm zuständige Referat im Regierungspräsidium.
Weitere Informationen: Das Integrierte Rheinprogramm (IRP) ist ein Vorhaben des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Mit dem Bau des Hochwasserrückhalteraumes Breisach/Burkheim können nach Fertigstellung bis zu 6,5 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden und so zum Hochwasserschutz für die Rheinunterlieger beitragen. Weitere Informationen zum IRP finden Sie im Internet unter www.irp-bw.de.
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